Die Freiwillige Feuerwehr Chorherrn wurde am 11. Juni 1901 gegründet.
Ihr erster Einsatz am 15.Juli beim Brand eines Ziegelofens in Tulln ist dokumentarisch belegt. Neben der primären Aufgabe der Brandbekämpfung erfüllte die Wehr auch stets kulturelle und kommunalpolitische Aufgaben, sei es durch Mitgestaltung von kirchlichen Festen oder durch das Abhalten von Veranstaltungen. Eine soziale Funktion übte die Freiwillige Feuerwehr auch durch die Einrichtung einer sogenannten Sterbekasse im Jahre 1929 aus, es war dies eine Vorsorge für verstorbene Kameraden.

Bereits 1901 besaß die Freiwillige Feuerwehr Chorherrn einen Hydrophor.
Bis zum Jahr 1929 existierten keine Sitzungsprotokolle, sondern nur Aufzeichnungen aus welchen hervorging, welche Einsätze stattfanden. Ein kurzer Auszug aus dem Einsatzprotokoll:
1. Brand im Ziegelofen in Tulln am 15.Juni 1901
4. Brand beim Stadler in Chorherrn am 5.September 1903

Die erste Aufzeichnung eines Protokolls war am 28.Septemper 1929 an dessen Tagesordnung stand, dass ein Weinlesefest abgehalten wird.
„Der Rechnungsabschluss vom Weinlesefest war für das Jahr 1929 nicht so groß, der Reingewinn wurde in die Kassa gelegt.
Karl Bachmayr, Hauptmann
Ludwig Schlapota, Schriftführer

Vorführung des Hydrophors bei der 900 Jahrfeier in Tulbing

1930

Erhalt einer Subvention zum Ankauf eines Mannschaftswagens, von Anstelleitern und Feuerhaken.

1931

Anschaffung von Blusen nach Maß, sowie Kappen in der „Fason neuester Vorschrift“

1932

Ausrückung der Freiwilligen Feuerwehr Chorherrn und Wilfersdorf zur Fronleichnamsprozession (wahrscheinlich erstmalig).

1933

Verfassung eines strengen Disziplin-Reglements: „Wenn ein Mann verhindert ist, muss er sich einen Mann von einem anderen Zug ausborgen. Wenn sich der Mann keinen Ersatzmann ausborgt und bei 2 Übungen nicht erscheint wird er bei der 3. Übung ausgeschlossen.“

1939

Brand bei Franz Steinböck am 24.März im Presshaus. Am 14.Dezember wurden Kassier und Schriftführer ihres Amtes enthoben, die Bücher mussten der Gemeindeverwaltung übergeben werden. Bis zum Ende des 2. Weltkrieges gab es keinerlei Protokollaufzeichnungen. Man wusste aber von Einsätzen für das Winterhilfswerk und von der jeweiligen feldmäßigen Bereitstellung eines Löschzuges bei Fliegeralarm außerhalb des Feuerwehrdepots zu berichten.

1946

Am 14.Dezember wurde die Freiwillige Feuerwehr Chorherrn mit 16 Mann und 7 Schutzleuten (heute Reservisten) wieder aufgestellt.
Das erste Kommando nach dem Krieg wahren: Hauptmann Franz STEINBÖCK, dessen Stellvertreter Karl STADLER, Zugsführer Karl MARCHHART und Martin POLGAR, Kassier Franz HEUREX, Schriftführer Franz BRUCKNER und Zeugwart Josef MANN.

1947

Ankauf eines LKW’s und Umrüstung auf ein Feuerwehrfahrzeug vom Tischlermeister Mayerhofer und Mechanikermeister Rudolf Hauck.

1949

Der Feuerwehrkirtag wurde erstmalig in Klein Staasdorf abgehalten, der Reinertrag wurde zur Motorreparatur der Tragkraftspritze verwendet.

1951

Am 3.Juni wurde das 50-jährige Gründungsfest abgehalten. Zum 50. Gründungsfest hatten sich 85 Feuerwehrmänner aus der Umgebung eingefunden. Dem einzigen noch lebenden Gründungsmitglied Herrn Marchhart wurde ein Ehrendiplom überreicht.
Dann folgte eine Schauübung, vorgeführt mit Hand- und Motorspritze. Am 11.Mai wurde auch wegen Hochwasser entlang der kl. Tulln nach Staasdorf ausgerückt.

1952

Am 2.Juni wurde das neue Feuerwehrhaus mit darunterliegendem Wasserbehälter eingeweiht. Zur Feier nahmen 60 Mann aus der Umgebung teil.
Paten des neuen Hauses sind: Frau Baumeister Dietrichstein und Frau Knödler.

1956

Rauchfangbrand bei Herrn Germann am 19.September.

1957

Verkauf des Autos und Kauf eines Anhängers (TSW) bei Fa. Harch. Das Auto wurde an die Fa. Pollak aus Wien um 1.900 Schilling verkauft.

1962

Ankauf einer neuen Sirene.

1965

Bau eines Wasserbehälters am Hauptplatz.

1966

Kauf einer neuen Tragkraftspritze.

1967

Bewerbsgruppe fuhr zu den Landesbewerben nach Zwettl.

1968

Errichtung eines Hydrantennetzes im gesamten Ortsgebiet.

1972

Renovierung des Feuerwehrhauses.

1974

Erstmalig wurde von der Freiwilligen Feuerwehr, anstatt der früher stattgefundenen Weinlesefeste und Kirtage, ein Feuerwehrfest in der Dauer von 3 Tagen veranstaltet.
Es fand in den Räumlichkeiten der ehemaligen Volksschule statt. Der Reinerlös wurde für den Ankauf von Uniformen verwendet.

1975

Ankauf eines VW-Busses samt selbstgebautem Anhänger.
Weiters wurde in diesem Jahr ein Zubau zur ehemaligen Volksschule getätigt,
damit beim Heurigen eine Küche bzw. Abwasch vorhanden war.
Brand bei Franz Stadler (Haus Knödler) – Schuppen.

1977

Kauf eines Kleinlöschfahrzeuges LT31. Kauf von Atemschutzgeräten.

1981

Die Mannschaft anlässlich 80 Jahre Freiwillige Feuerwehr Chorherrn.

1982

Ankauf eines Notstromaggregates.

1983

Brand des Bauernhofes Rogner.

1988

Brand bei der Tischlerei Mayerhofer. Ankauf von Personenrufempfängern, sogenannte „Piepserl“. Damit konnten Feuerwehrleute ohne Sirene alarmiert werden (Stille Alarmierung). Anlässlich der Kirchenrenovierung wurde ein Preisschnapsen veranstaltet und ein namhafter Betrag der Kirche gespendet.

1991

90-Jahr-Feier in der Halle von Fam. Germann.
Ankauf eines Mannschaftstransportfahrzeuges (MTF), Marke Peugeot 806.
Abschnittswettkämpfe in Chorherrn.
Erstmalig wurden anlässlich 90 Jahre Freiwillige Feuerwehr Chorherrn
die Abschnittswettkämpfe in Chorherrn ausgetragen.
Die Bewerbsgruppe erreichte ausgezeichnete Plätze: Bronze: 2.Platz, Silber: 3.Platz

    90-Jahr-Feier

Abschnittswettkämpfe in Chorherrn

1992

Spitzenplätze bei Bewerben in Elsbach und Rust.

1993

Gründung einer Jugendfeuerwehr für den gesamten Unterabschnitt mit Sitz in Tulbing. 3 Burschen von Chorherrn.

1994

Weitere Renovierung der ehemaligen Schule und Ankauf von Schutzjacken.

1997

Beschluss über Neubau des Feuerwehrhauses, Bauplanung und Grundablöse von Pfarre. Im Spätherbst war Baubeginn.
7.Jänner: Brand im Bauernhof Stadler, Juni – Hochwassereinsätze in Atzenbrugg, Imprugg und Judenau.

1998

Dieses Jahr war geprägt von baulichen Tätigkeiten. Durch Unterstützung der Gemeinde und der Ortsbevölkerung war es möglich, das Bauprojekt innerhalb von 2 Jahren zu vollenden.
Im Juni dieses Jahres fand ein großer Höhepunkt in der 100-jährigen Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Chorherrn statt. Das Feuerwehrhaus konnte eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben werden.

2000

Ende des Jahres 2000 brach im Wohnhaus der Fam. Fleberger ein Brand aus und zerstörte es, trotz Einsatz von 8 Feuerwehren mit 138 Feuerwehrleuten, völlig.

2001

Gemeinsame 100-Jahr-Feier und 120-Jahr Feier mit der Freiwilligen Feuerwehr Wilfersdorf, Katzelsdorf und Tulbing (120 Jahre).

2002

Ankauf einer neuen Tragkraftspritze Marke Rosenbauer FOX TS12. Hochwassereinsätze in Greifenstein, Judenau und Neuaigen.

2005

Ankauf eines neuen Löschfahrzeuges (LF) Iveco Daily 50C15.

2009

Ankauf einer Hochdruck-Schnellangriffseinrichtung mit 150 Liter Tank für das Löschfahrzeug.
Scheunenbrand in Baumgarten und Hochwassereinsatz in Sieghartskirchen nach schwerem Unwetter.
Ankauf neuer Schutzjacken.

2010

Ankauf von neuen Schutzhelmen.

2012

Ankauf von neuen Einsatzstiefeln.

2013

Ankauf von neuen digitalen Personenrufempfänger der Marke Swissphone, sogenannte „Piepserl“.

2016

Ankauf eines neuen Mannschaftstransportfahrzeuges (MTF) der Marke VW T6.

Austausch der Gastherme auf ein Brennwertgerät der Marke Viessmann.

2022

Ankauf neuer Einsatzbekleidung/Schutzhosen.

2023/2024

Die Marktgemeinde Tulbing kauft, als Vorsorge für den Black Out Fall, Notstromaggregate für alle 4 Feuerwehren der Gemeinde an. Ein 20kVA Notstromaggregat auf einen Anhänger erhält die Feuerwehr Chorherrn.
Wohnhausbrand in Katzelsdorf, Wilfersdorf und Weinzierl.

 

DIE KOMMANDANTEN

der Freiwilligen Feuerwehr Chorherrn

Josef HERMANN                                                      1901 – 1916

Franz BRUNNER                                                       1916 – 1929

Karl BACHMAYER                                                     1929 – 1939

Franz STEINBÖCK                                                    1946 – 1950

Franz BRUNNER                                                        1950 – 1953

Franz HEUREX                                                           1953 – 1956

Karl STADLER                                                            1956 – 1957

Josef MANN                                                              1957 – 1962

Franz GERMANN                                                      1962 – 1965

Alfred BRUCKNER                                                    1965 – 1996

Johannes MANN                                                       1996 – 2011

Karl BACHMAYR                                                        2011 – 2020

Michael Fillek seit 2020